Information zur Hundeausstellung und Training des Hundes

Jeder hat den besten Hund

Über den Sinn von Hundeausstellungen

Ein bißchen Training....

Die Formwertnoten

Der Formwertrichter




"Jeder hat den besten Hund"

Ein schöner und richtiger Satz, wenn es um die ganz privaten Beziehungen zwischen Herr und Hund geht.
Ein lebensfremder Spruch jedoch für alle, die sich auf Hundeausstellungen auskennen.
Beim Wettbewerb um einen Siegertitel gehört es zu den Gepflogenheiten, am Hund des anderen möglichst kein gutes Haar zu lassen.

Darüber muß man sich klar sein, wenn man seinen Hund ausstellen möchte und man darf auch nicht zu enttäuscht sein, wenn er nicht zu den Siegern gehört.

Auch der beste Richter kann den Standard nur mit seiner subjektiven Meinung interpretieren.

Man muß eine Hundeausstellung sportlich sehen und nicht voller Ehrgeiz.

Nicht Sie bekommen ein "Vorzüglich", sondern Ihr Dalmatiner.
Denken Sie immer daran: Hundebesitzer zu sein setzt nichts voraus, Hund zu sein dagegen setzt einwandfreie Anatomie, alle Merkmale die im Standard gefordert sind, ein festes Wesen, ausgezeichneten Charakter und eine Abstammungsurkunde voraus.

Wenn Sie mit dieser Einstellung auf eine oder mehrere Ausstellungen gehen, werden Sie Freude daran haben und ohne Demütigung aufhören, wenn ihr Hund für die Richter nicht der "Champion" ist.

Für Sie bleibt Ihr Dalmatiner ohnehin der Schönste.

Mit viel Sportlichkeit und einem Schuß Ehrgeiz werden Sie weitermachen, wenn Ihr Hund zum Sieger geboren wurde.
Denn eine Ausstellung allein macht noch keinen Champion.
Dafür muß man oft sehr viel unterwegs sein.


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Über den Sinn von Hundeausstellungen

Seit es Hundeausstellungen gibt, ist über ihren Sinn bzw. Unsinn diskutiert worden.
Die Gebrauchshundzüchter mokieren sich über die "Schönheitskonkurrenzen", manche Züchter stöhnen über die Zumutung, im Jahr mehrere Ausstellungen besuchen zu müssen, wenn sie die für die Zucht und den Verkauf so wichtigen Titel erringen wollen.
Zu guter Letzt gibt es Hundefreunde die Hektik, Lärm und die engen Boxen auf großen Ausstellungen gar für Tierquälerei halten.

Doch eine Hundeausstellung sollte kein Jahrmarkt der Eitelkeiten sein, es geht bei den Hunden um mehr.
Der richtige Ausdruck für Hundeausstellung, nämlich ZUCHTSCHAU, erklärt den Zweck.
Zuchtschauen sind vor allem Veranstaltungen für Züchter, die dort ihre Nachzucht einem Formwertrichter vorstellen.
Dieser muß aufgrund seines Wissens und des von der Rasse vorgegebenen Standards feststellen, inwieweit der Hund den Zuchtzielen entspricht.

Mit Ihrer Teilnahme werben Sie für den Dalmatiner, da durch die Ausstellungen viele Zuschauer angezogen und für Rassehunde begeistert werden.
Deshalb gehört zu jeder Ausstellung immer ein bißchen Show.

Inzwischen bilden auf Ausstellungen nicht mehr die Züchter die Mehrzahl, sondern es sind Hundebesitzer, Liebhaberaussteller die im Ausstellungsbesuch eine Freizeitbeschäftigung sehen.
Je erfolgreicher der Hund ist, desto intensiver wird das Hobby Ausstellung betrieben.
Empfiehlt Ihnen der Züchter, mit dem bei ihm erworbenen Dalmatiner auf eine Ausstellung zu gehen, dann sollten Sie es ruhig versuchen.


Ein wenig Vorbereitung ist jedoch nötig:

Um alles richtig zu machen, ist es ratsam, sich vorher einmal ohne Hund eine Zuchtschau anzuschauen um die Aussteller zu beobachten, vor allem die, welche die Siegeltitel einheimsen.

Der Formwertrichter soll natürlich das Aussehen und die Kondition des Hundes beurteilen, aber es kommt auch sehr viel darauf an wie Sie Ihren Dalmatiner dem Formwertrichter präsentieren.
Nicht umsonst gibt es in Amerika den Beruf des Hundevorführers (Handler), der Hunde von anderen Leuten im Ring vorführt.

Wenn Sie den Ausstellungsablauf kennen, machen Sie Ihren Hund damit vertraut, was auf ihn zukommt.
Lassen Sie ihn mit anderen Hunden zusammentreffen, besuchen Sie mit ihm laute Einkaufszentren, gehen Sie mit ihm in belebten Fußgängerzonen spazieren, kurz, gewöhnen Sie ihn an Trubel und Lärm.

Bringen Sie dem Hund das ruhige, ausdrucksvolle Stehen bei.
Lassen Sie von Ihrem Züchter oder Tierarzt das Gebiß untersuchen, Zahnfehler vermindern den Formwert.
Dann üben Sie mit Freunden und Bekannten, damit sich Ihr Hund von einem Fremden das Gebiß kontrollieren läßt, denn es vermindert die Sympathie des Richters, wenn ihn Ihr Hund bei der Gebisskontrolle in die Hand beißt.

Üben Sie auch das Gehen bzw. Laufen mit dem Hund: Ein Aussteller führt seinen Hund grundsätzlich mit der linken Hand und läuft im Ring im umgekehrten Uhrzeigersinn.
Dabei soll sich der Hund im Trab bewegen, weil das die natürliche Fortbewegungsart der Caniden und der Dalmatiner ist.
Es ist schwierig mit dem Hund im Kreis zu laufen ohne dass er hüpft und dass man dabei lächerlich aussieht.
Denn manchmal ist es nicht der Hund, der schlecht im Ring läuft, sondern sein menschlicher Begleiter, der ihn falsch führt.
Sprechen Sie beim Lauf mit Ihrem Dalmatiner und erwecken Sie so seine Aufmerksamkeit.
Der Hund soll im Ring den Kopf erhoben tragen.

Eine häufig beobachtete Unsitte, die man auch auf Fotos sehen kann ist, den Hund an der Leine so hochzuzerren, dass seine Vorderpfoten die Erde kaum berühren.
Das verbessert keinesfalls die Rückenlinie des Hundes, sondern veranlasst den Richter zu der Aufforderung die Leine locker durchhängen zu lassen.

Man muß beim Üben erreichen, dass der Hund Spaß am Rundlauf hat.


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DIE FORMWERTNOTEN

Die von den Richtern vergebenen Formwertnoten müssen folgenden Definitionen entsprechen:

VORZÜGLICH darf nur einem Hund zuerkannt werden, der dem ldealstandard der Rasse sehr nahe kommt, in ausgezeichneter Verfassung vorgeführt wird, ein harmonisches, ausgeglichenes Wesen ausstrahlt, von großer Klasse ist und eine hervorragende Haltung hat. Seine überlegenen Eigenschaften seiner Rasse gegenüber werden kleine Unvollkommenheiten vergessen machen, aber er muß die typischen Merkmale seines Geschlechtes besitzen.

SEHR GUT wird nur einem Hund zuerkannt, der die typischen Merkmale seiner Rasse besitzt, von ausgeglichenen Proportionen und in guter Verfassung ist. Man wird ihm einige verzeihliche Fehler nachsehen, jedoch keine morphologischen. Dieses Prädikat kann nur einem Klassehund verliehen werden.

GUT ist einem Hund zu erteilen, welcher die Hauptmerkmale seiner Rasse besitzt, aber Fehler aufweist, unter der Bedingung, daß diese nicht verborgen werden.

GENÜGEND erhält ein Hund, der seinem Rassetyp genügend entspricht, ohne dessen allgemein bekannte Eigenschaften zu besitzen oder dessen körperliche Verfassung zu wünschen übrig läßt.

NICHT GENÜGEND erhält ein Hund, der nicht dem durch den Standard vorgeschriebenen Typ entspricht, ein eindeutig nicht standardgemäßes Verhalten zeigt oder aggressiv ist, mit einem Hodenfehler behaftet ist, einen erheblichen Zahnfehler oder eine Kieferanomalie aufweist, einen Farb- und/oder Haarfehler hat oder eindeutig Zeichen von Albinismus erkennen läßt. Dieser Formwert ist ferner dem Hund zuzuerkennen, der einem einzelnen Rassenmerkmal so wenig entspricht, daß die Gesundheit des Hundes beeinträchtigt ist. Mit diesem Formwert muß auch ein Hund bewertet werden, der nach dem für ihn geltenden Standard einen ausschliessenden Fehler hat.


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